Onboarding & Integration ausländischer Pflegekräfte beim Klinikverbund Südwest

Engagierter Partner 

Der Klinikverbund Südwest ist seit 2019 aktiver Partner im Integrationsprojekt für die Krankenpflege Commuio HEALTH. Das Projekt hat als Ziel, die berufliche Kommunikation und Integration ausländischer Pflegekräfte zu fördern. Dafür werden flexible und individuelle Berufssprachkurse mit berufsrelevanten Inhalten für Pflege entwickelt und durchgeführt. Damit gewinnen die Pflegekräfte aus dem Ausland an Sicherheit und Selbstbewusstsein, mit denen sie kritische kommunikative Situationen im beruflichen pflegerischen Alltag besser meistern können. 

Die Best Practice für Onboarding & Integration ausländischer Pflegekräfte beim Klinikverbund Südwest zeigt, dass ein informeller berufsbezogener Sprachkurs für Pflege ein wichtiges nachhaltiges Tool für die fachbezogene sprachliche, kommunikative, interkulturelle und sogar fachliche Weiterentwicklung ausländischer Pflegekräfte sein kann. Wichtig ist dabei, den Pflegekurs in die bestehenden Strukturen einzugliedern. Das heißt, für den Erfolg der beruflichen Qualifizierung ist es entscheidend, den Pflegekurs sowohl in den beruflichen Alltag ausländischer Pflegekräfte als auch in das Onboarding- & Integrationsprogramm des Krankenhauses zu integrieren. 

Nun, die Frage an der Stelle lautet: 

Wie integrieren Pflegeeinrichtungen einen Pflege Sprachkurs in den beruflichen Alltag der Mitarbeiter und in das eigene Onboarding- & Integrationsprogramm?

Drei Faktoren vom Berufssprachkurs für Pflegeberufe sind dafür entscheidend, und zwar 

  • wie flexibel
  • wie individuell und 
  • wie berufsrelevant der Pflegekurs für ausländische Pflegekräfte ist. 

Flexibilität

Der erste Stolperstein ist die Flexibilität. Die Qualifizierung sollte unbedingt zeitlich und örtlich flexibel sein. Bei allen Maßnahmen, auch bei denen, die Online-Angebote haben, müssten oft die Mitarbeiter zu festen Zeiten freigestellt werden. Das ist für viele Pflegeeinrichtungen nicht realisierbar, denn sie können die Mitarbeiter oft nicht freistellen.

Individualität

Des Weiteren ist für zahlreiche Pflegeeinrichtungen auch wichtig, dass die Qualifizierung individuell ist. Es sollte für die Mitarbeiter möglich sein, in die Qualifizierung individuell ein- und daraus auszusteigen. Pflegemitarbeiter sind zeitlich begrenzt, sie arbeiten in Schichten und stehen oft unter Stress. Aus diesen Gründen ist die Individualität ein wichtiger Faktor bzw. die Möglichkeit, dass Mitarbeiter individuell entscheiden können, wann sie den Kurs besuchen können. Auch eine individuelle Begleitung und Betreuung sind für die Pflegekräfte aus dem Ausland wichtige Punkte. 

Berufsrelevanz

Krankenhäuser und Kliniken haben oft das Dilemma mit den Inhalten der sprachlichen Qualifizierungen. Praxisferne Qualifizierungen helfen oft nicht, diese kosten der Einrichtung und den ausländischen Pflegekräften viel Zeit und bringen wenig für den beruflichen Alltag. Der Sprachkurs für ausländische Pflegekräfte der Krankenpflege sollte auf jeden Fall berufsrelevant sein. Denn der Auftrag vom Sprachkurs ist es, die ausländischen Pflegekräfte für den beruflichen Alltag praxisbezogen vorzubereiten und ihnen im beruflichen Alltag zu assistieren. 

Welcher Lösungsansatz ergibt sich aus diesem Bedarf nach einem flexiblen, individuellen und berufsrelevanten Berufssprachkurs?

 Der Klinikverbund Südwest hat den Berufssprachkurs vom Commuio HEALTH mitentwickelt, getestet und validiert. Aus der Sicht von Frau Wagner (Integrationsbeauftragte vom Klinikverbund) sind das die wichtigsten Aspekte des Projekterfolgs: 

Das Lernen mit dem Smartphone

Der Sprachkurs muss für die berufstätigen ausländischen Pflegekräfte eine große zeitliche und örtliche Flexibilität anbieten. Die ausländischen Pflegekräfte haben oft keinen PC oder keinen Laptop. Sie lernen hauptsächlich mobil mit ihrem Smartphone. Aus diesem Grund ist die Anpassung der Schulung für die Smartphones und die Möglichkeit, mobil zu lernen, von großer Bedeutung. Mobiles Lernen bedeutet, dass es den Arbeitstag eines beschäftigten Mitarbeiters nicht mehr stören soll; stattdessen kann das Training auf dem Weg nach Hause, bei einem Mittagskaffee oder zwischen den Arbeitsaufgaben an einem entspannten Ort absolviert werden.

Frau Wagner berichtet über diesen Punkt so: „Unsere ausländischen Pflegekräfte lernen ganz bequem mit dem Smartphone, zum Beispiel wenn sie zur Arbeit fahren, in den Pausen oder gemütlich zu Hause. Sie können damit sowohl die Online-Präsenztrainings besuchen als auch die E-Learning-Kurse selbstständig lernen. Die Inhalte sind schön und übersichtlich gemacht. Auch das Lerntempo ist ganz in Ordnung, denn es liegt bei etwa 4 bis 8 Stunden im Monat, was überschaubar ist. Die Online-Berufssprachkurse lassen sich gut in den beruflichen Alltag integrieren.“

Die Vermittlung der Fachsprache

Die Vermittlung von berufsrelevanten Inhalten ist für die Akzeptanz der sprachlichen Qualifizierung entscheidend. Die Fachsprache ist sehr oft ein großes Thema, ausländischen Pflegekräften fällt es sehr schwer, die Fachsprache im beruflichen Alltag anzuwenden.

Frau Wagner berichtet über diesen Punkt so: „Für uns ist die Vermittlung der Fachsprache sehr wichtig, denn die fehlende Fachsprache ist ein Sprachdefizit, das wir im Onboarding-Prozess ausgleichen müssen. Dabei legen wir sehr viel Wert darauf, dass die Fachsprache didaktisch schön vermittelt wird. Ich meine damit: Es gibt schon einige Apps, die die Fachsprache vermitteln, nun bieten diese einfach die Listen von Vokabeln, die man mehr oder weniger trocken lernen müsste.“ „Im Projekt Commuio HEALTH lernen unsere ausländischen Pflegekräfte die Fachsprache und gleichzeitig ihre Anwendung im beruflichen Alltag. Sie lernen die Fachsprache anhand von Geschichten aus dem Beruf und anhand von interaktiven kurzweiligen Videos oder Übungen, die die Patientenfälle und berufliche kommunikative Situationen darstellen. So macht es ihnen Spaß, die Fachsprache zu lernen.“

Das Lernen aus echten beruflichen Situationen

Wir entwickeln ausschließlich praxisrelevante Inhalte, die die ausländischen Pflegekräfte unterstützen sollten, im beruflichen Alltag sprachlich und kommunikativ besser zurechtzukommen. Alle Inhalte haben einen beruflichen Kontext. Die ausländischen Pflegekräfte werden in konkrete berufliche Situationen versetzt (bspw. mittels Storytelling-Methode und mittels interaktiver Videos oder Übungen). Der Transfer in den Beruf findet so direkt in der Schulung statt. Dadurch erkennen die Mitarbeiter sofort den Mehrwert der Schulung für ihren beruflichen Alltag.

Frau Wagner berichtet über diesen Punkt so: „Es ist klar, dass die Berufsrelevanz für uns eine große Rolle spielt. Wir haben keine Zeit für theoretische Sprachkurse, die oft realitätsfern sind. Wichtig für uns ist es, unsere ausländischen Pflegekräfte schnellstmöglich während des Onboarding-Prozesses für den Beruf vorzubereiten. Das kann man am besten direkt machen, indem man aus echten beruflichen Situationen lernt.“ „Wir können im Projekt auch mit unseren eigenen Themen und beruflichen Situationen wirken. Unsere Pflegekräfte lernen aus echten beruflichen Situationen aus ihrem eigenen Alltag. Das ist auf jeden Fall für ihre kommunikative Entwicklung oder auch für die Gewinnung von eigener Sicherheit und Selbstbewusstsein wichtig.“

Wir danken ganz herzlich an den Klinikverbund Südwest für die wertvolle Unterstützung im Projekt Commuio HEALTH und speziell an Herrn Ott, Frau Wagner und Frau Richter für Ihr Engagement und Vertrauen.

Sie finden hier die Präsentation zum Best-Practice:

Den vollständigen Bericht zum Best Practice “Onboarding & Integration ausländischer Pflegekräfte beim Klinikverbund Südwest” gibt es hier!

Loading…

Möchten Sie mit uns Kontakt aufnehmen? Dann klicken Sie HIER

Copyright by BenEurope Institute GmbH 2022. All rights reserved.